Im heutigen Interview begrüßen wir herzlich Joshua Krick. Er ist Co-Founder des Wiener Immo-Startup Allimmo, Immobilieninvestor und Projektentwickler. Im Interview geht es um seine Berührungspunkte mit Immobilien bzw. der Immobilienbranche und die Geschichte hinter der Gründung von Allimmo – bleiben Sie dran und lassen Sie sich inspirieren.
Im Rahmen unserer Interviewreihe „ImmoStories“ präsentieren wir regelmäßig spannende Persönlichkeiten und Unternehmen der Immobilienbranche.
Was waren deine ersten Berührungspunkte mit Immobilien bzw. der Immobilienbranche?
Abgesehen von vielen kleineren Berührungspunkten in meiner Jugend, vor allem durch meinen Vater, der als Sachverständiger und im ökologischen Holzbau selbstständig ist, begannen meine ersten konkreten Erfahrungen mit dem Kauf meiner ersten Anlagewohnung vor etwa 6 Jahren. Selbst damals, als der Markt noch ein ganz anderer war, stieß ich immer wieder auf langsame, zähe, intransparente und vielfältige Problemquellen. Das macht die Branche einerseits spannend, andererseits aber auch stark verbesserungswürdig.
Welche Geschichte verbirgt sich hinter der Gründung von Allimmo?
Jahrelange „schmerzhafte“ und konservative Erfahrungen in der Immobilienbranche – sei es bei der Immobiliensuche, dem Verkauf, der Sanierung, der Verwaltung oder der Beratung. Alles musste ich mir für meine privaten Immobilieninvestments oder dem Eigenheim selbst beibringen und recherchieren, da man sonst fast gänzlich allein gelassen wird. Aus dieser Unzufriedenheit entstand die Idee, diese Branche „wachzurütteln“ und Schritt für Schritt zu modernisieren - im ersten Schritt mit Allimmo Match.
Was unterscheidet die Immobilienplattform Allimmo Match von Plattformen wie beispielsweise Immoscout und Willhaben?
Die Frage: Wofür benötigt man noch Inserate? Die meisten Menschen wissen genau, was sie wollen, verschwenden aber enorme Zeit bei der Suche und dem Abgleich ihrer Anforderungen an ein neues Zuhause oder Investitionsobjekt. Natürlich wird es immer Menschen geben, die sich durch Inserate inspirieren lassen möchten, aber dieser Prozess ist meist nach wenigen Tagen abgeschlossen und endet oft in Unzufriedenheit. Das stammt noch aus der Zeit der Zeitungsinserate – also wirklich veraltet...
Allimmo Match steht hingegen für absolute Effizienz. Hier gibt es keinen unnötigen Zeitaufwand, keine falschen Lagen und keine fehlenden Ausstattungsmerkmale. Klassische Inserate entfallen – Suchende erstellen einfach ein Suchprofil und können sich entspannt zurücklehnen, während perfekt passende Angebote - voll automatisiert - direkt von den Anbietern an sie herangetragen werden.
Man erhält also wirklich nur das, was man möchte. Zum Beispiel ist man bei der Suche nicht mehr auf Bezirke oder bestimmte Gebiete beschränkt, sondern kann die gewünschte Lage einfach in eine Karte einzeichnen. Für nahezu jede Anforderung gibt es verschiedene Filteroptionen, egal ob zur Miete oder zum Kauf, für Wohn- und Gewerbeobjekte.
Diese Einfachheit gilt auch für Anbieter. Jeder angezeigte Interessent sucht genau nach dem angebotenen Objekt. Und das Beste: Als Anbieter zahlt man nur für angenommene Kontaktanfragen, es gibt keine laufenden Kosten.
Bootstrapping vs. Funding? Wie finanziert ihr die Expansion und seid ihr noch auf der Suche nach Investor:innen?
Wir haben von Anfang an auf Bootstrapping gesetzt, um die Kontrolle über unser Unternehmen zu behalten und uns flexibel weiterzuentwickeln. Aktuell evaluieren wir jedoch auch strategische Investitionsmöglichkeiten und Partnerschaften, um unser Wachstum zu beschleunigen und neue Märkte zu erschließen.
Welche Trends in der Immobilienbranche werden eurer Meinung nach unterschätzt?
Für bestimmte Bereiche sind Automatisierung, Künstliche Intelligenz (KI) und Blockchain sehr unterschätzt. Viele langsame, mühsame Strukturen und Systeme könnten durch diese Technologien vereinfacht, verbessert und beschleunigt werden. Zeit ist meiner Meinung nach das wertvollste Gut in unserem Leben und muss geschützt werden. Dennoch sollte der Fokus auch auf persönlicher und kompetenter Beratung liegen, da es hier leider oft an Qualität mangelt. Eine ausgewogene Mischung beider Ansätze ist notwendig und ein passender Trend muss sich dahingehend wahrscheinlich noch entwickeln.
Welche drei Tipps würdet ihr einem 18-jährigen geben, der in der Immobranche durchstarten möchte?
Netzwerken: Die richtigen Beziehungen sind in der Immobilienbranche entscheidend. Knüpfe früh Kontakte, validiere sie und pflege die richtigen.
Weiterbildung: Bilde dich kontinuierlich weiter, probiere Neues aus, informiere dich gründlich und lerne aus deinen Fehlern.
Risiken eingehen: Sammle so viele Erfahrungen wie möglich. Risiken sind dabei unvermeidlich. Vor allem als junger Mensch kannst du leichter Risiken eingehen und Fehler ausbügeln, als später mit Familie und größeren Verpflichtungen.
Wir bedanken uns für die spannenden Insights und wünschen weiterhin viel Erfolg.
Steckbrief: Persönliche Fragen an Joshua Krick
Wo und wie tankst du Energie?
Am Wasser - Meer, See, Fluss oder Pool :)
Private Anlage – Aktien vs. Betongold?
Pauschal schwer zu beantworten, aber die Mischung verschiedener Anlageklassen ist entscheidend. Am wichtigsten ist es jedoch, zunächst Kapital zu generieren, bevor man investiert. Mit ein paar hundert Euro wird man durch klassische Investitionen nicht viel erreichen.
Eine Frage, die dich zurzeit beschäftigt?
Warum sind wir in Österreich so „verkopft“ und nicht offen für Neues? Selbst bei klar innovativen und lohnenden Themen sind die meisten Menschen nur mit hartnäckigster Überzeugung zu gewinnen - woran liegt das? Wollen wir keinen Fortschritt?
Welchen Beruf hättest du, wenn es die Immobilienbranche nicht mehr geben würde?
Wenn es die Immobilienbranche nicht mehr gäbe, wäre ich wahrscheinlich trotzdem Unternehmer in einer anderen Branche. Die Herausforderung, etwas Neues aufzubauen und zu entwickeln, reizt mich mit Abstand am meisten.
Lieblingsbuch?
The Chimp Paradox, Prof. Steve Peters.
Lebensmotto?
Live your change!